Müde Gesichter, kleine Augen – schlechte Stimmung? Nein, alles nur das nicht
Es ist Samstagmittag und die erste 24 Stunden-Übung der Jugendfeuerwehr Sauerlach neigt sich dem Ende zu. Aber der Reihe nach: Am ersten Freitag in den Sommerferien geht es mittags um 14 Uhr los. Erst einmal das, was immer sein muss: Organisatorisches und Hinweise zur Sicherheit – was sein muss – muss sein.
Weiter geht es mit dem Aufbau der Feldbetten – aufgrund der Temperaturen wird die Waschhalle spontan in einen Schlafsaal umfunktioniert. Bei der Fahrzeugkunde wird die Beladung des Löschfahrzeugs, das die kommenden Stunden für die Jugend bestimmt ist, in Erinnerung gerufen.
Es dauert nicht lange und schon wird dieses Wissen auch benötigt: Der Alarmgong im ganzen Haus ertönt und es heißt „Ölspur“ (in diesem Fall nur Sonnenblumenöl – die Umwelt liegt uns schließlich am Herzen). Die Jugendlichen meistern diese erste Aufgabe hervorragend! So ein Einsatz ist schweißtreibend. Umso besser, dass hinter dem Gerätehaus der „Pool“ – ein ausrangierte Auffangbehälter mit Wasser gefüllt – für Abkühlung sorgt. Nach dem gemeinsamen Kochen (Spagetti Bolognese war der allgemeine Wunsch) ertönt schon der nächste Alarm: Gemeldet wurde eine verschüttete Person in der Kiesgrube. Mit geübten Handgriffen wird die Puppe aus ihrer misslichen Lage befreit und auch der Aufbau der Beleuchtung wird geübt (ob da wohl einer schon was geahnt hat …). Im Anschluss an das Saubermachen der Einsatzkleidung (ja, Kies ist staubig) gibt es den verdienten Nachtisch: Eis. Nach der ganzen Action sind viele froh, dass es bei der Feuerwehr nicht nur Wasser zum Löschen sondern auch aus der Dusche gibt. So langsam kehrt ein wenig Ruhe (zumindest bei einigen) ein. Aber die Nacht wird jäh unterbrochen als um halb drei wieder der Alarm ertönt: diesmal heißt es: „mehrere vermisste Personen“ – und siehe da die Beleuchtung wird benötigt. Mit der Wärmebildkamera werden die vermissten am Burschenstadl gesucht und auch erfolgreich gefunden.
Nach einem gemeinsamen Frühstück ertönt ein letztes Mal der Gong: Ein Verkehrsunfall wurde gemeldet. Mehrere Verletzte gilt es zu betreuen und ein Auto muss mittels Hebekissen angehoben werden – auch das Gelingt!
Nun heißt es: Aufräumen, Fahrzeug waschen – alles wieder einsatzklar machen. Währenddessen wird schon der Grill aufgebaut und viele Kameraden stoßen zu den Jugendlichen und lassen die Übung gemeinsam ausklingen. Und da waren sie wieder: die müden, zufriedenen und glücklichen Gesichter – und alle sind sich einiges: Das wollen wir nächstes Jahr auf jeden Fall wiederholen